Am deutlichsten wird dies, wenn man das Verhalten der Wirtschaftssubjekte in den Phasen untersucht, in denen die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes stark beeinträchtigt ist, in Zeiten starker Geldentwertung. Die Wirtschaftssubjekte versuchen dann, ihr Geld nach Erhalt möglichst schnell wieder in Waren umzutauschen. Ein Arbeitnehmer kauft für den erhaltenen Lohn sofort Waren ein, auch wenn er diese zur Zeit noch gar nicht benötigt. Dies war in Deutschland zur Zeit der Hyperinflation 1923 der Fall, als das Geld innerhalb von Tagen und Stunden an Wert verlor.
Ist die Wertaufbewahrungsfunktion beeinträchtigt, kann das Geld auch seine anderen Funktionen verlieren. Die Wirtschaftssubjekte suchen sich dann andere, wertstabilere Einheiten zum Tauschen und Rechnen. In vielen Ländern Lateinamerikas ersetzte in den achtziger Jahren der Jahren, während der Hyperinflationsraten die nationale Währung in
Rechenfunktion
Tauschfunktion und
Wertaufbewahrungsfunktion.
Ist der Geldwert - wie in Deutschland seit den fünfziger Jahren - relativ stabil, mit Inflationsraten stets unter 8% pro Jahr, im Regelfall zwischen 1% und 5% spricht man von der schleichenden Infflation.
Von Hyperinflation wird dann gesprochen, wenn die Jahresinfflationsrate Größenordnungen von mehr als 1000% erreicht.